Erfolgreicher Start des Programms „Expertise in Leadership“ – Krankenhäuser der Zukunft im Fokus
Am Wochenende vom 27. bis 28. September ist das Programm „Expertise in Leadership“ in eine neue Runde gestartet. Insgesamt sind 27 Ärztinnen und Ärzte, Pflegende sowie Verwaltungsangestellte aus verschiedenen Krankenhäusern in Altmorschen im Kloster Haydau zusammen gekommen, um sich gemeinsam über die Zukunft des Gesundheitswesens auszutauschen und ihre Führungsfähigkeiten weiterzuentwickeln. Ziel des Programms ist es, die Teilnehmenden auf Führungsaufgaben vorzubereiten, die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Krankenhäusern zu stärken und dadurch die Zukunft der Krankenhäuser von morgen zu prägen.
Das Auftaktwochenende bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich kennenzulernen, Erfahrungen zu teilen und erste gemeinsame Projektaufgaben zu bearbeiten. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt: Wie sehen die Krankenhäuser der Zukunft aus?
"Es benötigt einen Reformbedarf im Gesundheitssektor"
Mit Themen rund um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Krankenhauswesen, wie dem Fachkräftemangel sowie neuen Entwicklungen und Trends im Gesundheitssektor, startete Prof. Dr. Norbert Roeder, Seminarleiter und Geschäftsführender Partner im Bereich Krankenhausberatung, die Seminarreihe. Er betonte dabei vor allem die Wichtigkeit einer verbesserten Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren im Krankenhaus, um gemeinsam innovative Konzepte für die Medizin der Zukunft zu entwickeln.
Teamarbeit an erster Stelle
Nach dem Einstieg begann die interaktive Phase, in der sich die Teilnehmenden intensiver kennenlernen konnten und mit den Vorurteile zwischen Berufsgruppen auseinandersetzten – etwa, wie Pflegende die Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten empfinden oder wie die Verwaltung die Arbeit der Pflege sieht. Diese Offenheit schuf eine solide Grundlage für die Teamarbeit, die für die kommenden Wochenenden von entscheidender Bedeutung ist.
Ein zentraler Teil des Auftaktwochenendes war die Entwicklung eines Strategiekonzepts für das fiktive Krankenhaus „Neustadt“. Die interprofessionelle Gruppe erarbeitete dabei Ideen, wie die Zusammenarbeit zwischen den lokalen Krankenhäusern sowie auf Stationsebene verbessert werden kann, um eine höhere Patientenzufriedenheit und eine optimale Bettenauslastung zu erreichen. In den intensiven Diskussionen entpuppte sich die Organisation des knapp 30-köpfigen Teams als eine Herausforderung, aber durch die Bildung kleinerer Expertengruppen konnte effizient an Lösungen gearbeitet werden.
Impulse für die interprofessionelle Kommunikation und Zentrenbildung
Am zweiten Tag des Seminars gab PD Dr. Dominik Franz, Seminarleiter und Geschäftsführer im Bereich Gesundheitsberatung, wertvolle Impulse zum Thema interprofessionelle Zentrumsstrukturen. In seinem Vortrag erläuterte er die Vorteile von interprofessionellen Zentren gegenüber klassischen Abteilungen und regte die Teilnehmenden dazu an, neue Strukturen zu entwickeln, die den Mehrwert solcher Einrichtungen verdeutlichen. Die Teilnehmenden setzten das Gelernte direkt in die Praxis um, indem sie Strategien zur Etablierung von Zentrumsstrukturen anhand des Klinikum Neustadts entwickelten. "Es ist immer wieder spannend, was für einen Background die Teilnehmenden haben und mit welchen Themen sie sich in ihrem Krankenhaus momentan beschäftigen“, so Franz nach den Vorstellungen.
Neue Generation – Neue Werte
Ein weiterer Höhepunkt des Wochenendes war der Vortrag von Anja König, einer ehemaligen Teilnehmerin des Programms und heutigen Seminarleiterin. Sie sprach über die Erwartungen der Generation Z an ihren Arbeitgeber, und wie Krankenhäuser sich als attraktive Arbeitgeber positionieren können. Im Fokus standen dabei Aspekte wie Arbeitsklima, Ästhetik des Arbeitsplatzes und die materiellen Bedingungen. In einer anschließenden Gruppenaufgabe wurde die Aufgabe gestellt, das fiktive Klinikum Neustadt als attraktiven Arbeitgeber für junge Fachkräfte zu gestalten – ein Konzept, das Themen wie Personalgewinnung, Modernisierung des Hauses und die Steigerung der Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit berücksichtigte.
Mit kreativen Ansätzen und einem Augenzwinkern präsentierten die Teilnehmenden sogar ein utopisches Bild eines Krankenhauses, das sie mithilfe von KI erstellt hatte: ein modernes, weißes Gebäude, umgeben von einem Wassergraben, idyllisch auf einer grünen Wiese gelegen. „Vielleicht etwas utopisch, aber definitiv stilvoll – da würde man gerne arbeiten“, kommentierte eine Teilnehmerin lachend. Darüber hinaus ist deutlich geworden, dass vorallem praktische Hilfsmittel, wie ein Sensor zum Türöffnen, und kurze Wege eine bedeutende Rolle für eine angenehme Arbeitsatmosphäre spielen.
Ausblick und nächste Schritte
Anja König zeigte sich begeistert von der diesjährigen Gruppe: „Es wurden Argumente und Ideen hervorgebracht, die wir in den vergangenen Jahren so noch nie gehört haben. Es ist spannend zu sehen, wie sich die Gruppe weiterentwickelt.“ Auch eine Teilnehmerin lobte die großartige Atmosphäre und die hilfreichen Tipps, die von den Seminarleiter*innen mitgegeben wurden.
Zum Abschluss des Wochenendes gab es für die Teilnehmenden noch eine Besichtigung des Werks an den Pfieffewiesen, die auf großes Interesse stieß. Mit frischen Ideen und gestärktem Teamgeist geht es Anfang November weiter!
Die Expertise in Leadership wurde vor vielen Jahren von Prof. Dr. Norbert Roeder konzipiert und seitdem von der B. Braun-Stiftung organisatorisch begleitet. Durch die Zusammenarbeit mit PD Dr. Dominik Franz entwickelte sie sich immer weiter. Seit einigen Jahren kompletiert Anja König das Team der Seminarleiter mit ihrem Wissen im Bereich der Pflege. Neben dem Auftaktwochenende finden weitere Seminare zu unterschiedlichen Themen statt: Kommunikation, Changemanagement, Digitale Transformation, das Krankenhaus als Unternehmen sowie Personalführung. Die Seminarreihe endet mit einer Abschlussveranstaltung, bei der eine Fallaufgabe gemeistert werden muss und die mit einer Prüfung endet.