Out-of-the-Box-Workshop: Denken wie McGyver

Out-of-the-Box-Workshop: Denken wie McGyver

Wer kennt ihn nicht, den kreativen, smarten Privatdetektiv McGyver aus dem Fernsehen, der sich mit einer Haarnadel aus einer lebensbedrohlichen Situation rettet, andere so vor dem sicheren Tod bewahrt und ganz nebenbei noch die Bösen überführt. Aber McGyver als Onboarder im Krankenhaus, der Pflegekräfte bei ihren neuen Arbeitgebern willkommen heißt? In dem von der B. Braun-Stiftung und der Agentur Bestes Pferd im Stall angebotenen Workshop am 1. Dezember übten Führungskräfte aus der Pflege spielerisch kreativ zu sein und sich aus festgefahrenen Denkstrukturen zu lösen.

Sicher läuft beim Lesen des Intros bei jedem ein anderer Film zu McGyver ab. Zum Beispiel, wie er mit der Haarnadel in der Hand, umringt von erwartungsvollen "Neuen" im Foyer des Krankenhauses eine Schnitzeljagd erklärt. Und schon wenn diese Bilder im Kopf entstehen, tritt Entspannung ein und der  Kopf wird frei. So ging es den Teilnehmenden des Workshops zu Kreativtechniken für das Management. Um neue Ideen zu entwickeln, ist es nämlich notwendig, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen! 

Kreativ sein kann sich im Alltag anfühlen wie gegen Strom schwimmen. Im Besonderen, wenn sich die Aufgaben überschlagen, der Tag mehr als 24 Stunden haben müsste, alle im Team überarbeitet sind und der Erfolgsdruck im Nacken sitzt. In dem von der B. Braun-Stiftung und der Agentur Bestes Pferd im Stall angebotenen Workshop am 1. Dezember übten Führungskräfte aus der Pflege spielerisch kreativ zu sein. Den Kopf frei zu machen. Durch das halbtägige Programm führten die Coaches Anne Pfannschmidt und Alexandra Gundlach. „Studien belegen, dass viele Zukunftsressourcen bereits in den Unternehmen vorhanden sind", sagen die Trainer. "Die zentrale Frage lautet „Wie gelingt es, diese Potenziale zu aktivieren bzw. freizusetzen?“"

Vom Problem zur Lösung – klar, aber wie?

Ein Krankenhaus ist ein Unternehmen. Auch dort ist es absolut wichtig, dass Mitarbeiter*innen Lösungskompetenz mitbringen bzw. und trainieren. Wie lässt sich das kreative Potenzial von denTeams in einem Krankenhaus heben? In einem Umwelt, in dem unterschiedliche Berufsgruppen mit eigenen Hierarchien und Strukturen, nur Menschen „gesund machen“ sollen? „Müssen, sollen, können“ diese kreativ sein? Wenn ja, wie?

Mach dich frei - Mentale Konzepte

Ganz schnell mit Mikado einen Turm bauen, kleine Rätsel mit überraschenden Lösungen, die den Teilnehmenden neue Denkanstöße gaben. Ansätze aus der Kinesiologie dienten der Gruppe zum Workshop-Start und aktivierten beide Gehirnhälften. Dazu kamen Gedankenskalierung, Gedankenstreuung und Gedankenstörung. Diese Mittel aus der Psychologie und dem Coaching haben den Zweck, sich aus dem eigenen Gedankenkarussell zu lösen.

Vom Verstehen zur Lösung: Nichts geht ohne Design Thinking

Grundlage und Basis eines kreativen Prozesses ist das Design Thinking-Prozess, mit dem nach einem festen Ablaufschema durch „verstehen – beobachten – Standpunkt definieren – Ideen finden – Prototyp entwickeln – Testen – eine Lösung entsteht. Im Design Thinking wird nicht die  perfekte, von allen Seiten wasserdichte Lösung angestrebt. Das Ziel ist viele Ideen zu entwickeln, die schnell umsetzbar und bewertet werden können (s. Bericht aus dem letzten Jahr hier im Newsbereich).

Ausprobieren  – der Kreativitätszirkel

Drei Themen, die Führungskräfte in der Pflege immer wieder beschäftigen, wurden vorab als Herausforderung definiert: Optimales Onboarding, Kommunikation, langfristige Mitarbeiterbindung. Es gab drei Teams und jedes Team hatte jede Aufgabe zu durchlaufen. Als Grundlage dienten die Kreativitätstechniken:

  • Morphologischer Kasten (Tabelle mit verschiedenen Lösungsansätzen)
  • Umkehrtechnik (Flip / Flop), die darauf beruht, dass man durch den Perspektivewechsel, Negatives viel besser erkennt als Positives, zu Lösungen kommt
  • Pespektivwechsel

 

Alles ist möglich: Was würde McGyver tun?

Mit der Umkehrtechnik und dem Perspektivwechsel werden Denkmuster durchbrochen. Viel Spaß hat es allen gemacht, sich vorzustellen, wie ein individuelles Onboarding mit Superman oder McGyver laufen würde. Besonders die Lösungen der einzelnen Gruppen im Morphologischen Kasten zeigten, wie viele unterschiedliche Herangehensweisen und Lösungen es geben kann für einzelne Themen. 

Wow - Bewerten und erproben

Anders als bei McGywer ist nicht alles, was sich ausgedacht wird, in der Praxis umsetzbar. Deshalb steht am Ende jeder Idee, die Machbarkeit bzw. Umsetzbarkeit. Dazu stellten Anne und Alexandra die Now-Wow-How-Matrix vor. „Ideen entwickeln, kreativ sein ist das eine, aber einfach ohne Beobachtung und Druck Neues auszuprobieren und sich austauschen, das ist einfach unglaublich wichtig und wertvoll. Das fehlt uns allen im Alltag“, sagt Sabine Brase. Sie plant den jährlich stattfindenden Workshop gemeinsam mit Andrea Thöne, Kommunikationsverantwortliche in der B. Braun-Stiftung. „Einfach mal aus dem Alltag aussteigen und ohne Beobachtung Neues zum Thema Leadership ausprobieren – das ist das, was wir mit der Veranstaltungsreihe erreichen wollen“, ergänzt Andrea Thöne. Außerdem diene es dem Netzwerken: Die Workshop-Teilnehmer*innen sind mit der B. Braun-Stiftung als Alumni der Leadership-Programme seit vielen Jahren verbunden. 

Der nächste Pflegemanagment-Workshop findet statt am 30. November 2023, einen Tag vor der Fortbildung für Pflegende. Denn diese Fortbildungsveranstaltung für Pflegende ist bei allen fest im Kalender vermerkt. Veranstaltungsort wird die Neue Denkerei in Kassel sein. Wer Interesse an dem Pflegemanagement-Workshop hat, kann sich direkt wenden an: andrea.thoene@bbraun.com