Wirkfaktoren in der Online-Kommunikation: Körperhaltung, Aussprache und Subtexte
Die B. Braun-Stiftung hat ihr diesjähriges Alumni Meeting erstmals virtuell abgehalten und dieses Format auch gleich zum Thema der Veranstaltung gemacht. Diese fand unter dem Motto: „Rock your Screen! Wirkfaktoren mitreißender online-Kommunikation statt.
Im Workshop mit dem Scharlatan Theater aus Hamburg lernten die Alumni nicht nur, dass die alten Grundsätze des Aristoteles: Logos, Ethos und Pathos auch in der online-Kommunikation eine Rolle spielen, sondern auch wie unter anderem Körperhaltung, Aussprache und Subtexte ein Meeting beeinflussen können.
Körperhaltung
Die Körperhaltung beeinflusst das Gemüt! Das ist auch in einer online Konferenz der Fall. So hat man mit einer aufrechten Haltung und einem Lächeln im Gesicht gleich eine andere Einstellung zu seinen Gesprächspartnern sowie zu sich selbst. „Im Idealfall setzt man sich gerade und aufrecht vor die Kamera des Laptops oder PCs, atmet einmal tief durch und lächelt direkt in die Kamera“. So erklärt es Matthias Simon vom Scharlatan Theater gleich zu Beginn der Veranstaltung und lässt es gleich von den Teilnehmenden einmal ausprobieren.
In Sachen Gestik sollte man bei der online-Kommunikation mit eingeschalteter Kamera etwas sparsam sein bzw. wenn man gestikuliert, dann langsam, da es durch die verschiedenen Bandbreiten der Internetverbindungen oft zu Verzögerungen der Übertragung kommt, und somit die Stimme nicht zu der Gestik passen könnte, was den Zuhörenden und zuschauenden schnell irritieren kann.
B.Braun-Stiftung Alumni Meeting 2021
Stimme und Sprache
Wie so oft macht der Ton die Musik. Das sei auch bei der online-Kommunikation nicht anders, so Matthias Simon vom Scharlatan Theater. Deshalb rät er, dass man vor einem wichtigen Meeting kurz einen Korken oder den Zeigefinger gebeugt zwischen den Zähnen platziert und einfach das kurz durchspricht, was man in dem Meeting sagen möchte. Der positive Effekt ist, dass man danach, durch diese kleine Kraftübung der Kiefergelenke eine klarere Aussprache hat.
Der Schauspieler weist auch darauf hin, dass man bei Verwendung eines Headsets die Stimme nicht zurücknehmen sollte, sondern trotzdem mit klarer, starker Stimme spricht. Um Langeweile während einer online-Kommunikation zu vermeiden, kann man die Stimme etwas modellieren: also zwischen laut, leise, schnell und langsam variieren. Wichtig sei dabei laut Simon auch, dass man die Pausen während des Sprechens und zwischen den Redebeiträgen aushält. So könne sich das Gesagte besser in den Köpfen festigen und die Zuhörenden können besser folgen.
Blickkontakt oder die Liebe zur Linse
Eine Frage, die sich bei jeder online Konferenz immer mal wieder stellt: „Wo schaue ich hin? Direkt in die Kamera oder auf den Monitor?“
Der Schauspieler Matthias Simon sagt dazu: „Wenn man sprechen soll, unmittelbar in die Linse schauen und wenn man zuhört, auf den Monitor schauen!“ Nach einer kleinen Übung leuchtete das sofort ein, da man sich nur direkt angesprochen fühlt, wenn der Sprechende direkt in die Kamera schaut, denn damit schaut er seinen Zuhörenden sozusagen direkt an, auch wenn das für denjenigen, der in die Kamera schaut, also den Sprechenden, sich erst einmal ungewohnt und „falsch“ anfühlt.
Subtext
Ein weiterer wichtiger Punkt für ein erfolgreiches virtuelles Meeting ist die innere Einstellung zu sich und seinen Zielen. Deshalb helfe es sich Subtexte vorzunehmen, so Simon. Subtexte sind in diesem Falle Ziele, die man in diesem Gespräch erreichen möchte, die man in einem Satz zusammenfasst. Wie bspw. „Heute überzeuge ich alle!“ Wichtig sei laut dem Schauspieler des Scharlatan Theaters, dass man sich diesen Satz zuvor aufschreibt und einige Male zu sich selbst laut aufsagt. Denn dann ginge man gleich mit einer selbstbewussteren Einstellung in ein Meeting, das in Folge dessen bestimmt erfolgreich verläuft.
Mit Hilfe des neu erworbenen Wissens über die Wirkfaktoren mitreißender und somit erfolgreicher online-Kommunikation, gehen die Teilnehmenden des Alumni Meetings zukünftig in die, mittlerweile alltäglich gewordenen, Webkonferenzen.