Infektionsprävention durch Förderung des Selbstmanagements für Personen mit chronischer Nierenerkrankung unter Hämodialysetherapie: Multiprofessionelle Entwicklung und empirische Testung eines evidenzbasierten Curriculums (InDia Projekt)

Infektionsprävention durch Förderung des Selbstmanagements für Personen mit chronischer Nierenerkrankung unter Hämodialysetherapie: Multiprofessionelle Entwicklung und empirische Testung eines evidenzbasierten Curriculums (InDia Projekt)

Keywords: Hämodialyse, Selbstmanagement, Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), Lebensqualität, Selbstwirksamkeit

Hauptforschende*r

Nina Katharina Friedrich M.Sc.

Forschungsinstitut

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Institut für Pflegewissenschaft

Abstract

Im ambulanten Setting profitieren deutschlandweit etwa 75.000 Patient*innen von der Dialyse, die eine lebensnotwendige Therapie zur Aufrechterhaltung der Nierenfunktion darstellt. Dialysepatient*innen haben ein erhöhtes Risiko für Infektionen, die zu erheblichen gesundheitlichen Belastungen führen können. Bisher gibt es kaum spezifische und evidenzbasierte Angebote, die Patient*innen aktiv in der Infektionsprävention miteinbeziehen. Zielsetzung: Ziel des INDIA-Projekts war es, ein modular aufgebautes Selbstmanagementprogramm zur Infektionsprävention zu entwickeln, das sowohl ein schriftliches Curriculum als auch videobasierte Lernmaterialien umfasst und während der Dialyse eingesetzt werden kann. Methoden: Die Programmentwicklung erfolgte in zwei Phasen. In Phase 1 wurden Inhalte durch eine systematische Literatur- und Leitlinienanalyse sowie ein internationales Scoping Review identifiziert. Ergänzend wurde ein Fragebogen zur Erfassung der Selbstmanagementfähigkeiten erstmals ins Deutsche übersetzt und kulturell angepasst. In Phase 2 erfolgte die Überprüfung der Inhalte anhand des Content Validity Index (CVI) durch Patient*innen, Pflegefachpersonen, Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen. Auf Grundlage der Rückmeldungen wurde das Curriculum überarbeitet und durch videobasierte Module ergänzt. Ergebnisse: Es entstand ein evidenzbasiertes, patientennahes Curriculum mit praxisrelevanten Modulen, diese thematisieren Infektionsgrundlagen, Basishygiene, Katheter- und Shuntpflege, Ernährung, Stressmanagement. Die Videos ermöglichen eine anschauliche und niedrigschwellige Vermittlung während der Dialyse und tragen zu einer besseren Umsetzbarkeit im Alltag bei. Schlussfolgerung: Mit dem entwickelten Programm wurde eine zentrale Versorgungslücke geschlossen. Zukünftig soll die Wirksamkeit des Programms in einer randomisiertkontrollierten Studie überprüft werden, um den Einfluss auf Infektionsraten, Selbstmanagementfähigkeiten, Lebensqualität und psychische Gesundheit zu bewerten.

Fördersumme

35.000 Euro (2022)

Publikationen

Beschreibung Dokument Link
Projekt InDia
pdf (1.6 MB)