Vergleich von Forschungsvorhaben zur Gesundheitsversorgung

Vergleich von Forschungsvorhaben zur Gesundheitsversorgung

Die B. Braun-Stiftung hat im Jahr 2024 vier Mal bis zu 50.000 Euro für die Forschung im Bereich Ambulantisierung ausgeschüttet. Gesucht wurden Projekte, die neue Ideen zur Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung entwickeln und wissenschaftlich belegen. Auf der Kuratoriumssitzung in Wiesbaden am 27. Juni hatten die vier Forscherteams Gelegenheit, ihre Zwischenergebnisse vorzustellen.

„Selbstbestimmung durch Automatisierung und Digitalisierung in der Heimparenteralen Ernährung (HPE)“

Unter der Projektleitung von Prof. Dr.-Ing. Diana Völz, Frankfurt University of Applied Sciences zusammen mit Günther Benderoth, Lisa Banzhaf, Tom Toperi und  André Kousha erforscht diese Studie notwendige Spülprozesse in der Heimparenteralen Ernährung und die Integration eines digitalen Frühwarnsystems. Erste Tests zeigen eine verbesserte Genauigkeit des Frühwarnsystems. Das Projekt hat das Potenzial, die Autonomie und Sicherheit der Patient*innen erheblich zu erhöhen.

„Optimierung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit chronisch-respiratorischer Insuffizienz“

Prof. Dr. Fabian B. Fahlbusch, Dr. Mathias Kaspar und Kora Helm, Universitätsklinikum Augsburg, informieren über ihre Machbarkeitsstudie die Beatmungsdaten aus Heimgeräten in die klinische Versorgung integriert. Die ersten Implementierungen haben zu einer besseren Überwachung und Anpassung der Behandlung geführt. Die Integration von Heimbeatmungsdaten zeigt vielversprechende Verbesserungen in der Patientenbetreuung.

„Medical Digital Twinning zur individualisierten und sektorenübergreifenden Langzeitnachbehandlung Schwerverletzter“

Das dritte Projekt gehörte zu den Innovationsprojekten, die anlässlich des Mentoringprogramms der B.Braun- und Careum-Stiftung entstanden sind. Die Gruppe kommt aus verschiedenen Institutionen: Priv.-Doz. Dr. med. Christopher Spering, Universitätsmedizin Göttingen, Prof. Dr. Dr. med. Dania Fischer Universitätsklinikum Heidelberg, Niklas Pergande, Student B.A. Management im Gesundheitswesen, Katholische Hochschule Freiburg, Marin Wiesel, Klinikgeschäftsführer, Schön Klinik Lorsch, Sophia Wirth, Fachreferentin BARMER, Wuppertal. Das Projekt entwickelt eine digitale Plattform zur Nachbetreuung von Schwerverletzten durch einen "Medical Digital Twin". Der "Medical Digital Twin" hat bereits zu präziseren Nachbehandlungsplänen geführt. Das Projekt könnte die Nachbetreuung von Schwerverletzten effizienter und individueller gestalten.

"Digitale Adaptierung der Evidenzbasierten sprachsystematischen und kommunikativ-pragmatischen Aphasietherapie“

Projektleiterin Dr. Nina Unger, Universitätsmedizin Greifswald in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Agnes Flöel, Universitätsmedizin Greifswald; PD Dr. Caterina Breitenstein, Universität Münster; Prof. Dr. Tanja Grewe, Jade Hochschule Oldenburg informiert über das Projekt APHA-TEL. Dieses digitalisiert das bewährte Therapieprogramm ESKOPA-TM für die Behandlung von Aphasie. Die Implementierung der digitalen Therapie hat die Reichweite und Zugänglichkeit der Behandlung erhöht. Durch die Digitalisierung könnte die Aphasietherapie signifikant verbessert werden.