Wie war es denn eigentlich am Pädiatrischen Herzzentrum Duisburg?
Lernen, Eindrücke gewinnen, in die Prozesse einer deutschen Klinik schauen – diese Möglichkeit hatten Dr. Alije Keka Sylaj und Dr. Rinor Bejiqi im Rahmen des Ungethüm-Aesculap- Fellowships. Die medizinischen Fachkräfte aus dem Kosovo haben im Krankenhaus in Duisburg hospitiert.
Sie zeigten sich beeindruckt von den dortigen Strukturen und Arbeitsweisen. Es sei geprägt gewesen von einem hohen Maß an Organisation, moderner Infrastruktur und einer kooperativen Arbeitsatmosphäre, heißt es aus dem Team. Die Kosovaren sind sich einig: Das Fellowship ermögliche es, zur nachhaltigen Weiterentwicklung der pädiatrischen Herzmedizin im Kosovo beizutragen.
Sie zeigten sich bei besonders angetan von der engen und strukturierten Zusammenarbeit zwischen der Kinderkardiologie und der pädiatrischen Herzchirurgie – ein Modell, das im Heimatland der Besucher*innen noch im Aufbau sei. „Die enge Kooperation zwischen Kardiologen und Chirurgen hat uns besonders beeindruckt“, so Dr. Rinor Bejiqi. Beide wollen diesen Ansatz künftig auch im Kosovo weiter stärken.
Als zentrale Unterschiede wurden die Verfügbarkeit fortschrittlicher medizinischer Geräte, die konsequente Umsetzung internationaler Leitlinien sowie die nahtlose Integration von Diagnostik und Therapie genannt.
„Wir hatten Gelegenheit, praktische Erfahrungen mit transthorakaler und transösophagealer Echokardiographie, Herzkatheteruntersuchungen sowie der Beobachtung komplexer Operationen bei angeborenen Herzfehlern zu sammeln. Diese Einblicke haben das Verständnis für das prä- und postoperative Management deutlich vertieft und die Fähigkeit zur Beurteilung von Operationsindikationen verbessert“, so Dr. Alije Keka Sylaj.
"Die gewonnenen Erkenntnisse werden unsere tägliche Praxis direkt beeinflussen"
Fachlich habe das Fellowship unteranderem auch zur Erweiterung diagnostischer und klinischer Entscheidungsfähigkeiten beigetragen. Die Bedeutung evidenzbasierter Ansätze und interdisziplinärer Zusammenarbeit sei durch die Erfahrung besonders deutlich geworden. „Die gewonnenen Erkenntnisse werden unsere tägliche Praxis direkt beeinflussen“, betonten beide. Sie zählten besonders die fortgeschrittenen echokardiographische Methoden, interventionelle Verfahren sowie eine umfassende Nachsorge auf.
„Auch die ausgeprägte Teamkultur und das Engagement des medizinischen Personals für Exzellenz und einfühlsame Patientenversorgung war unschlagbar!“, sagten die Stipendiaten. Das Stipendium habe nicht nur die berufliche Entwicklung gefördert und Einblicke in europäische Standards und Protokolle gegeben. „Es hat Türen für internationale Zusammenarbeit geöffnet und motiviert, lokale Praktiken an aktuelle internationale Leitlinien anzupassen. Das macht dieses Fellowship und die damit verbundene Zeit von unschätzbarem Wert.“