Trauer um Professor Michael Ungethüm

Trauer um Professor Michael Ungethüm

B. Braun-Stiftung trauert um ihren ehemaligen langjährigen Vorstandsvorsitzenden Professor Professor Dr. Dr. Dr. hc. Michael Ungethüm, der am 4. August im Alter von 78 Jahren verstorben ist. Ungethüm war eine geschätzte Persönlichkeit und ein besonderer Mensch, der die Entwicklung der B. Braun Stiftung über 15 Jahre geprägt und vorangetrieben hat, bevor er aus Altersgründen ausschied.

Kluge Entscheidungen und Weitsicht: Professor Michael Ungethüm 

„Als Vorstandvorsitzender der B. Braun Stiftung hat Professor Ungethüm das Wirken der B. Braun Stiftung über viele Jahre maßgeblich geprägt und durch seine Ideen weiterentwickelt. Wir werden ihn immer als der B. Braun Stiftung und der Ungethüm-Aesculap Stiftung in besonderer Weise verpflichteten Vorstandsvorsitzenden in Erinnerung behalten“, sagt Prof. Dr. Oliver Schnell, der im Februar 2020 den Vorstandsvorsitz der B. Braun-Stiftung von Ungethüm übernommen hatte.

Ungethüm hatte das Amt des Vorstandsvorsitzenden in 2009 nach Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben übernommen. Vorher war er bereits fünf Jahre als stellvertretender Vorstandsvorsitzender tätig. In dieser Zeit hat der Visionär die B. Braun-Stiftung mit seiner Weitsicht, seinem wissenschaftlichen Denken und seinen Kenntnissen über Medizintechnologien geprägt. Wissen und Forschung – sagte er immer – seien eine Einheit, ohne die es keinen Fortschritt und keine Weiterentwicklung gäbe.

"Wer nachhaltig in der Medizin erfolgreich sein will, muss Verantwortung für das Ganze übernehmen bzw. unternehmerisch handeln." beschrieb Michael Ungethüm selbst seine Überzeugung, mit der er auch die B. Braun-Stiftung prägte. Als langjähriger erfolgreicher Vorstandsvorsitzender der Aesculap AG und Vorstandsmitglied des B. Braun Konzerns war es für ihn selbstverständlich, ökonomisch zu denken und zu handeln. Er sah den Handlungsbedarf für die an der Patientenversorgung beteiligten Berufsgruppen: Ärzt*innen und Pflegende benötigen zusätzlich zu Ihrer fachlichen Qualifikation Kenntnisse im Gesundheitsmanagement und der Führung von Institutionen. Dieses Wissen vermittelte er mit den zwei Seminarreihen: Mentoringprogramm und Expertise in Leadership.

Immer präsent: Eröffnung der 40. Fortbildung für Pflegende. 

In Ungethüms Zeit fiel auch die konsequente interprofessionelle Ausrichtung der B. Braun-Stiftung. Er war der Überzeugung, dass die wichtigsten Berufsgruppen im Krankenhaus nur gemeinsam Lösungen für die komplexen Aufgaben in der Gesundheitsversorgung entwickeln könnten. Heute bildet die B. Braun-Stiftung in ihren Leadership-Programmen Mediziner*nnen, Pflegende und Mitarbeiter*innen aus dem Krankenhausmanagement gemeinsam fort. 

Als Wissenschaftler und Medizintechnik-Experte lag Ungethüm die Forschung in der Medizintechnik besonders am Herzen. Er wollte Anreize für Forschende geben, sichere Produkte zu entwickeln und die Versorgungsqualität zu verbessern. Seit 2003 ermöglichte die Ungethüm-Aesculap-Stiftung jungen Mediziner*innen aus Asien, sich an renommierten Universitätskliniken mit deutschen Operationsverfahren vertraut zu machen.

Der Diplom-Ingenieur kommt selbst aus der Medizintechnik und forschte viele Jahre in der Orthopädie. Nach seiner Promotion in Aachen wurde er 1977 an die medizinische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München berufen. Zeitgleich wechselte er in den Vorstand der Aesculap AG, die er von 1983 bis 2009 leitete. Von 1996 bis 2009 gehörte er dem Vorstand der B. Braun Melsungen AG an.

Prof. Dr. med. habil. Dr. ing. Dr. h. c. Ungethüm war Träger des Großen Bundesverdienstkreuz und erhielt im Jahr 2000 die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin.

Wir werden sein Andenken bewahren und ihn immer in Erinnerung behalten.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Monika, seinen Kindern und Enkelkindern. 

Michael Ungethüm ließ es sich nicht nehmen, die Braun-Stiftung zu öffentlichen Anlässen persönlich vorzustellen und zu repräsentieren: Hier zur Eröffnung des DRG-Forums 2017 (neben dem damaligen Gesundheitsminister Herrmann Gröhe rechts).