Viel mehr als Teamgeist und Expertise: 73 Jahre Kuratoriumserfahrung gehen in den Ruhestand

Viel mehr als Teamgeist und Expertise: 73 Jahre Kuratoriumserfahrung gehen in den Ruhestand

„Mit Ihrem Engagement und ihren Ideen haben Sie die Arbeit der B. Braun-Stiftung über Jahrzehnte bereichert und weiterentwickelt“, würdigte Prof. Dr. Oliver Schnell die ausscheidenden Kuratoriumsmitglieder bei der persönlichen Verabschiedung im Kloster Haydau im nordhessischen Morschen.

Die B. Braun-Stiftung hat sich von vier in der Fachwelt geschätzten Kuratoriumsmitgliedern verabschiedet: Prof. Dr. h. c. Christel Bienstein, Vorsitzende des DBfK und ehem. Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaft in Witten-Herdecke, Prof. Dr. Heinrich K. Geiss, ehem. Leiter Hygiene und Infektionsprävention der Sana Kliniken, Mag.a. Therese Lutnik, Pflegedirektorin der Barmherzigen Brüder in Wien und Dr. Susann Breßlein, ehem. Verwaltungsdirektorin im Klinikum Saarbrücken. Insgesamt 73 Jahre haben die vier Kuratoriumsmitglieder die B. Braun-Stiftung begleitet und damit die Weiterentwicklungen, Innovationen und neuen Ansätze des Gesundheitssystems auch in die Arbeit der B. Braun-Stiftung einfließen lassen. „Seit ihrer Gründung bringt die B. Braun-Stiftung verschiedene Berufsgruppen zusammen, um gemeinsam und auf Augenhöhe neue Ansätze in der Gesundheitsversorgung zu entwickeln und umzusetzen“, sagte Prof. Dr. Schachtrupp.

 

Andrea Thöne, Nicole Jacob, Therese Lutnik MSc, MAS, Prof. Dr. Heinrich Geiss, Prof. Dr. Oliver Schnell, Prof. Christel Bienstein, Prof. Dr. Alexander Schachtrupp, Dr. Susann Breßlein, Caroll Neubauer, Barbara Braun-Lüdicke (v. l.)

Die vier ehrenamtlich im Kuratorium tätigen Mitglieder repräsentierten über Jahrzehnte in der B. Braun-Stiftung ihre Berufsgruppen und demonstrieren den interprofessionellen Wirkungsansatz und Teamgeist der B. Braun-Stiftung.  Alle haben ihr Fachwissen und Weiterentwicklungen, an denen sie arbeiteten, in die Arbeit der Stiftung einfließen lassen und diese so maßgeblich mitgeprägt.

  • Prof. Dr. h. c. Christel Bienstein (Kuratoriumsmitglied 2001-2018), die kürzlich für ihre Verdienste mit der Ehrendoktorwürde der Universität Witten-Herdecke ausgezeichnet wurde, engagiert sich bis heute für eine starke Pflege und hat während ihres Berufslebens die Pflegewissenschaft maßgeblich vorangetrieben. Als „Grande Dame“ der Pflegewissenschaft vermittelte sie als Rednerin auf vielen „Fortbildungen für Pflegende“ der B. Braun-Stiftung die Bedeutung von Pflegepolitik und Pflegewissenschaft.
  • Prof. Dr. Heinrich Geiss (Kuratoriumsmitglied von 1991 – 2020) hat die Umsetzung der rationalen Antiinfektivaverordnung (Antibiotic Stewardship, abgekürzt ABS) in Deutschland auf den Weg gebracht. So konnte - wie in anderen Ländern - ein Standard für Krankenhäuser erarbeitet werden, damit Antibiotika in unterschiedlichen Abteilungen sinnvoll eingesetzt werden können.
  • Dir. Mag.a Therese Lutnik, MSc, MAS, DGKP, (Kuratoriumsmitglied von 2000 - 2019) hat als Pflegedirektorin einer der renommiertesten Krankenhäuser in Österreich, dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien, sowie mit ihrer Arbeit im österreichischen Pflegeverband die Weiterentwicklungen in der Pflege gelenkt. Die Hospizkultur und die Palliativversorgung voranbringen war ein Teilbereich der Pflege, der ihr besonders am Herzen lag. „Gemeinsame Ansätze über die Ländergrenzen hinweg zu finden und sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen, war für beide Seiten eine Win-Win-Situation“, sagte Therese Lutnik über ihr Engagement in der B. Braun-Stiftung.
  • Dr. Susann Breßlein (Kuratoriumsmitglied von 2012-2020), hat sich Ende 2019 nach fast 27 Jahren an der Spitze als Verwaltungsdirektorin und Geschäftsführerin der Saarbrücker Kliniken und auch aus dem Kuratorium der Stiftung verabschiedet. Sie hat nicht nur die Einführung der DRGs mitgestaltet, sondern schon immer auch über den Tellerrand geschaut: Während ihrer Zeit am Klinikum Saarbrücken entstand eine der drei ersten Schlaganfall-Einheiten bundesweit Auch den Ansatz eines Magnetkrankenhauses, wie erseit diesem Jahr im Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf etabliert wird, hat sie früh favorisiert und nach Studienreisen in die USA auch in Deutschland bekannt gemacht. Dr. Breßlein war maßgeblich an der Entwicklung des Mentoringprogramms der B. Braun-Stiftung beteiligt.

 

Corona hatte im letzten Jahr ein persönliches Treffen unmöglich gemacht, u. a. ein von Therese Lutnik geplantes Rahmenprogramm für die Kuratoriumssitzung in Wien im Juni. Deshalb war es umso schöner, sich noch einmal persönlich voneinander zu verabschieden. Im Vordergrund stand die Freude, sich austauschen zu können, über alte Zeiten zu reden, aber auch die Pläne des „Unruhestandes“ zu teilen. Denn alle vier sind dem Gesundheitswesen und natürlich auch der B. Braun-Stiftung weiterhin verbunden.

Für die ausgeschiedenen Kuratoriumsmitglieder rückten Prof. Dr. Patrick Jahn, Claudia Nehrig, Barbara Napp und Prof. Dr. Markus Dettenkofer nach.