Ungethüm geht, Schnell kommt

Ungethüm geht, Schnell kommt

Nach insgesamt 15 Jahren gibt Professor Michael Ungethüm zum ersten Februar des Jahres den Vorstandsvorsitz der B. Braun-Stiftung ab. Professor Oliver Schnell wird sein Nachfolger.

Immer präsent: Prof. Dr. Michael Ungethüm, eröffnet die 40. Fortbildung für Pflegende in 2018. Foto B. Braun-Stiftung

Professor Michael Ungethüm tritt als Vorstandsvorsitzender der B. Braun-Stiftung zurück. Er wird die B. Braun-Stiftung zum ersten Februar 2020 verlassen. Sein Nachfolger im Amt ist Professor Oliver Schnell, derzeit stellvertretender Vorstandsvorsitzender. "Wir danken Professor Michael Ungethüm für seine Verbundenheit und den langjährigen erfolgreichen Einsatz für die Ziele der B. Braun-Stiftung“, sagt Prof. Dr. Oliver Schnell über Ungethüms Engagement und langjährige Vorstandstätigkeit. Mit Professor Schnell (55) kommt ein Familienmitglied an die Spitze der B. Braun-Stiftung. Der Mediziner leitet das Dienstleistungsunternehmen Sciarc in Baierbrunn und ist Mitglied des Aufsichtsrats der B. Braun Melsungen AG und der B. Braun SE.

 
Neu im Amt des Vorstandsvorsitzenden: Prof. Dr. Oliver Schnell aus München

Professor Ungethüm hat das Amt des Vorstandsvorsitzenden in 2009 nach Ausscheiden aus seinem aktiven Berufsleben übernommen. Vorher war er bereits fünf Jahre als stellvertretender Vorstandsvorsitzender tätig. In dieser Zeit hat der Visionär die B. Braun-Stiftung mit seiner Weitsicht, seinem Wissen über Medizintechnologien und seinem wissenschaftlichen Denken geprägt.

„Nur mit Wissen und Forschung gibt es Fortschritt und Weiterentwicklung“, beschreibt Professor Ungethüm selbst seine Überzeugung, mit der er die Stiftung prägte. "Wer nachhaltig in der Medizin erfolgreich sein will, muss aber auch Verantwortung für das Ganze übernehmen bzw. unternehmerisch handeln." Als langjähriger Vorstandsvorsitzender der Aesculap AG und Vorstandsmitglied der B. Braun Melsungen AG ist es für ihn selbstverständlich, ökonomisch zu denken. So setzte sich der Unternehmer dafür ein, den Blick von Medizinern und Pflegenden für wirtschaftliches Handeln zu schärfen. Die wichtigsten Berufsgruppen im Krankenhaus sollten in der Lage sein, gemeinsam Lösungen für die komplexen Aufgaben der Gesundheitsversorgung zu entwickeln. In Ungethüms Zeit fiel daher die konsequente interprofessionelle Ausrichtung der Stiftung. Heute bildet die B. Braun-Stiftung in ihren Leadership-Programmen Mediziner, Pflegende und Mitarbeiter aus dem Krankenhausmanagement gemeinsam fort. 

Als Wissenschaftler und Medizintechnik-Experte hat Ungethüm besonders die Förderung von Forscherinnen und Forschern auf dem Gebiet der Medizintechnik forciert - ein Bereich, der hoch innovativ ist. Der Diplom-Ingenieur kommt selbst aus der Medizintechnik und forschte viele Jahre in der Orthopädie. Nach seiner Promotion in Aachen wurde er 1977 an die medizinische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München berufen. Zeitgleich wechselte er in den Vorstand der Aesculap AG, die er von 1983 bis 2009 leitete. Von 1996 bis 2009 gehörte er dem Vorstand der B. Braun Melsungen AG an.

Prof. Dr. med. habil. Dr. ing. Dr. h. c. Ungethüm (76) trägt seit 2014 das Große Bundesverdienstkreuz und erhielt im Jahr 2000 die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin. Der gebürtige Münchner lebt mit seiner Familie in Tuttlingen. 

 

Vorstand und Geschäftsführung der B. Braun-Stiftung von links nach rechts: Barbara Braun-Lüdicke (Vorstand), Nicole Jacob (Stiftungsreferenting), Andrea Thöne (Presse), Prof. Dr. Oliver Schnell (Vorstandsvorsitzender), Joachim Prölß (Vorstand),  Prof. Dr. Alexander Schachtrupp (Geschäftsführer)

Professor Oliver Schnell folgt der Familientradition: Sein Vater Dr. med. Joachim Schnell, ehemaliges Vorstandsmitglied der B. Braun Melsungen AG (1971-2000), hatte ebenfalls beide Ämter inne. Er vertrat die Stiftung von 1979 an stellvertretend, bevor er von 1994 bis 2009 deren Vorsitz übernahm.