Die BVMed Herbstumfrage 2019, an der sich 102 Mitgliedsunternehmen beteiligt haben, zeigt, dass die erwartete Umsatzsteigerung innerhalb der Med-Tech Branche im Inland stark rückläufig ist. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es 4,2 Prozent und in diesem Jahr sind es nur noch 3,3 Prozent. Als besonders besorgniserregend sieht der BVMed die rückläufige Gewinnsituation durch sinkende Preise und höhere Kosten. Trotzdem halten zwei Drittel der befragten Unternehmen das Vorjahresniveau oder erhöhen sogar ihre Investitionen in ihre deutschen Produktionsstandorte. Bei den Forschungsausgaben ist die Lage ähnlich. Im Schnitt investieren Medizintechnik Unternehmen rund 9% ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Ein stabilisierender Faktor ist und bleibt der Export. Im Vergleich zum Inland wird weltweit ein Umsatzwachstum von 5,8 Prozent erwartet.

Laut BVMed Vorstandsvorsitzenden Dr. Meinrad Lugan ist die Medizinprodukteverordnung (MDR) der EU der Hauptgrund für die eingetrübte Stimmung innerhalb der Medizintechnik-Branche. Die Verordnung führe zu Ressourcendefizite an spezifischen Stellen sowie für längere Bewertungsverfahren und schließlich zu steigenden Preisen. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen gaben an, dass sie aufgrund der MDR zusätzliche Jobs geschaffen haben. Diese zusätzlichen Stellen werden hauptsächlich in regulatorischen Bereichen geschaffen, um die zusätzlichen Anforderungen aus der EU-Medizinprodukte-Verordnung erfüllen zu können.

Insgesamt liegt das Innovationsklima für die Medizintechnik in Deutschland laut BVMed zurzeit im Durchschnitt bei 4,2 Punkten auf einer Skala von 0 bis 10.

Die neue Verordnung für Medizinprodukte (MDR) ist seit 2017 in Kraft. Jeder Hersteller von Medizinprodukten von Klasse 1 bis 3 ist dadurch gesetzlich verpflichtet, ein Qualitätsmanagementsystem einzurichten, zu dokumentieren, anzuwenden und aufrechtzuerhalten.