Professor Michael Ungethüm eröffnet das DRG-Forum 2017
Und findet klare Worte zur digitalen Weiterentwicklung der Medizin.
Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Michael Ungethüm, Vorstandsvorsitzender der B. Braun-Stiftung, eröffnet das DRG-Forum 2017 mit Worten zur digitalen Weiterentwicklung der Medizin: "Die Chancen, die die Digitalisierung bietet, sind gewaltig: Patienten profitieren von höherer Transparenz und Qualität. Versorgung kann einfacher in Netzwerken und über größere Distanzen hinweg organisiert werden." Er bezeichnete diese Entwicklung sogar als 4. Revolution und plädierte stark für Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Digitalisierungstrends. „Überall entstehen neue Geschäftsmodelle, die den etablierten Anbietern noch Kopfzerbrechen bereiten werden“, sagte Ungethüm. Dem schloss sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe an. Auch er appellierte an den achtsamen Umgang mit Technik: „Digitalisierung muss vom Patienten her gedacht werden“. Medizinisches Können, Patienten-Aufklärung, Datenschutz und Technik seien in Einklang zu bringen. Beide, Gröhe und Ungethüm, sehen auch große Chancen in der Digitalisierung: Big Data erlaube es, Krankheiten und deren Entwicklung besser zu verstehen. „Wenn ein Land es schafft, dann trau ich das unserem Land zu“, sagte Gröhe.
Doch wer steuert diese Versorgung von morgen? Etablierte Geschäftsmodelle und Strukturen werden durch die Digitalisierung infrage gestellt. Krankenhäuser, Ärzte und Kostenträger werden sich neuen Wettbewerbern von außerhalb des Gesundheitssystems stellen müssen – und definieren, welche Rolle sie in neuen Wertschöpfungsketten einnehmen wollen. Eine Podiumsdiskussion am zweiten Vormittag zeigte die Schwierigkeiten in der Digitalisierung und Weiterentwicklung, die durch die Sektorentrennung entstehen, sowie die Zögerlichkeit der Krankenhäuser und Krankenkassen, die Trends zu bewerten und zu handeln.
Alumni-Veranstaltung am 16. März
Die B. Braun-Stiftung lädt seit einigen Jahren anlässlich des DRG-Forums ehemalige Teilnehmer und Freunde der Stiftung zu ihrer Alumniveranstaltung ein. Dieses Jahr nutzten 60 ehemalige Teilnehmer die Möglichkeit zum Stiftungstreff. Erstmalig ging die B. Braun-Stiftung auf Exkursion und besuchte das Franziskus Krankenhaus, das mit 4500 Geburten über eine der geburtenstärksten gynäkologischen Kliniken Deutschlands vefügt. Dort diskutierten die Alumni eifrig mit. Die verantwortlichen Chfefärzte Prof. Dr. Michael Abou-Dakn, und Dr. Beatrix Schmidt erläuterten ihr familienorientiertes, ganzheitliches Konzept, das nicht nur in Berlin auf große Resonanz stößt:. "Bindungsorientierte Geburtshilfe steht bei uns im Vordergrund", erklärte Dr. Beatrix Schmidt. Die Klinik verfügt über 24 Intensivbetten inklusive Neonatologie. Dort gibt es beispielsweise Familienzimmer, damit die Eltern rund um die Uhr bei ihrem frühgeborenen Säugling bleiben können. "Die Pflege ist bei uns Anlerner der Eltern, auch das senkt die Verweildauer.", erklärt die Chefärztin.
Zum DRG-Forum:
1400 Teilnehmer aus Krankenhausmanagement, Gesundheitspolitik und Industrie diskutierten auf dem 16. Nationalen DRG-Forum am 16. und 17. März in Berlin über Big Data und die Vernetzung zwischen analoger und digitaler Medizin. 22 Workshops ,6 Rehaworkshops, ein Start-up Slam und eine große Industrieausstellung – alles das bot das DRG-Forum. Der Bibliomedverlag organisierte parallel das Nationalen Reha-Forum. Ebenfalls zum ersten Mal wurde ein Preis für gutes Krankenhausmanagement verliehen. Der Vordenker Award 2017 ging an den Gesundheitsmanager Dr. Markus Horneber des Agaplesion-Konzerns, Frankfurt.
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